Stadtdekanat und Kirchenkreis mit Erklärung zur Flüchtlingsarbeit

Stadtdechant Jörg Hagemann und Superintendentin Meike Friedrich haben gemeinsam eine Erklärung zur Flüchtlingsarbeit nach der Kölner Silvesternacht veröffentlicht.

„Aktuelle Debatten dürfen nicht instrumentalisiert werden“

Stadtdekanat und Kirchenkreis mit Erklärung zur Flüchtlingsarbeit

Die katholische und evangelische Kirche in Münster rufen dazu auf, in der Flüchtlingsarbeit weiter auf die integrierenden Kräfte in der Bevölkerung zu vertrauen. In einer gemeinsamen Erklärung betonen Stadtdechant Jörg Hagemann und Superintendentin Meike Friedrich am 21. Januar, dass sie mit Sorge auf das neue Jahr blicken.

Die Geschehnisse in Köln und anderen Großstädten zu Silvester hätten zu heftigen Reaktionen von Politikern, Gruppen und Einzelpersonen geführt. In der Erklärung fordern beide Kirchen, dass begangene Straftaten ohne Ansehen der Person verfolgt und verurteilt werden. Ebenso müssten mögliche Fehler der Polizei untersucht und die Sicherung öffentlicher Räume in Zukunft gewährleistet sein.

Beide Kirchen plädieren dafür, dass diese Anlässe nicht dazu missbraucht werden dürften, das Land nun abzuschotten, wie es immer wieder gefordert werde. „Die höchst überfällige Diskussion um Sexismus und sexualisierte Gewalt darf nicht instrumentalisiert werden zur Rechtfertigung rassistischer Hetze“, heißt es in der Erklärung. „Wir erleben in den letzten Monaten viele, viele Ehrenamtliche hier in Münster, die sich bewusst für die zu uns kommenden Flüchtlinge einsetzen“, verdeutlichte Stadtdechant Hagemann das große Engagement in der Flüchtlingshilfe. Damit seien sie als Botschafter der demokratischen Werte in der Gesellschaft unterwegs. „Wir erleben aber auch, dass die Angst unter den Ehrenamtlichen wächst, dass sie sich nicht mehr gerne nach außen erklären, obwohl sie die Arbeit als eine sehr bereichernde Aufgabe erleben und den Menschen ein Ankommen hier ermöglichen wollen“, sagte Friedrich.

In ihrer Erklärung nehmen die beiden Kirchen in Münster auch Stellung zur rechtlichen Situation. So werde die zu Beginn des Jahres verschärfte Gesetzeslage auf dem Hintergrund der Kölner Ereignisse möglicherweise nochmals drastisch zugespitzt. Angesichts dessen müsse das politische Engagement in den Ausbau von Bildung, Teilhabe und Unterstützungssysteme investiert werden. „Die ungebrochene Spendenbereitschaft und das große Engagement Ehrenamtlicher in der Flüchtlingshilfe machen deutlich, dass sich die Menschen in Münster auf die Herausforderungen einlassen wollen“, heißt es. Alle müssten daran mitarbeiten, dass in Münster, der Stadt des Friedens, weiterhin ein Lebensbild herrsche, das für Lebendigkeit und Frieden stehe, ergänzte Hagemann.

Friedrich brachte die Aufgabe der Kirchen dabei auf den Punkt: „Wir sehen aktuell nicht, dass die Zahl der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit zurückgeht, aber wir möchten sie stärken und unterstützen, damit das nicht passiert.“ Den Stimmen, die die Vorkommnisse nutzen würden, um Ressentiments zu bedienen und fremdenfeindliche Parolen zu verbreiten, müsse entschieden entgegengetreten werden. „Sonst laufen wir Gefahr, die christlichen Werte unserer Gesellschaft und unserer Demokratie zu verlassen“, heißt es abschließend.

Text und Foto: Pressedienst Bistum Münster

  • Die Erklärung von Superintendentin Meike Friedrich und Stadtdechant Jörg Hagemann finde Sie hier als Download.

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