Grosse Prozession

Nach alter Tradition betend durch Münsters Straßen

Die Pest oder andere Seuchen haben die Menschen im Deutschland des 21. Jahrhunderts nicht mehr zu befürchten. Trotzdem halten das Stadtdekanat Münster und das Domkapitel des St.-Paulus-Doms an einer Tradition fest: Am ersten Sonntag im Juli  wird die Große Prozession durch die Straßen Münsters ziehen.

Die Große Prozession geht auf das Jahr 1382 zurück, als in Münster über 8.000 Personen an der Pest starben und ein Großbrand weite Stadtgebiete verwüstete. Seit dieser Zeit ziehen aufgrund eines damaligen Gelöbnisses jährlich Gläubige zu einer überpfarrlichen Buß- und Bittprozession durch die Altstadt.

Die Form hat sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt. Ursprünglich fassten Bürgerschaft und Geistlichkeit Ende des 14. Jahrhunderts den Entschluss, an eine Buß- und Bittprozession zu halten, um Gott auf diesem Sühnegang um Schutz vor Unglück zu bitten. In der Barockzeit wandelte sich die "Große Prozession" in ihrem äußeren Erscheinungsbild vom Buß- und Bittgang in eine triumphale Sakramentsprozession mit festlichen Paramenten, Glockengeläut und Böllerschüssen. In der Zeit des Nationalsozialismus unter Bischof Clemens August Graf von Galen galt die Prozession mit nie zuvor und nie nachher erreichten Teilnehmerzahlen als überwältigende Demonstration der Katholiken Münsters für die Werte des christlichen Glaubens. Eine schlichtere Form mit einzelnen Stationsgottesdiensten in den Altstadtkirchen und einer abschließenden Eucharistiefeier auf dem Domplatz oder im Dom fand sie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Ursprünglich war die Prozession immer am Montag vor St. Margareta (13. Juli); zur 1200-Jahr-Feier Münsters wurde sie 1993 erstmals auf den Sonntag vorverlegt.

Momentan gilt die Form, dass die Prozession an jedem ersten Sonntag im Juli um 10 Uhr mit einem Stationsgottesdienst in der St. Lamberti-Kirche eröffnet wird. Über die Salz- und Klosterstraße, den Verspol, die Ludgeristraße und den Prinzipalmarkt führt die Prozession anschließend zum Dom. Vorausgetragen wird eine Nachbildung des historischen Pestkreuzes, dessen Original im Stephanschor des Doms hängt. Im Dom feiert dann Dr. Bischof Felix Genn um 11 Uhr die Heilige Messe.

Text / Foto: Bischöfliche Pressestelle

Große Prozession 2022

Bischof Genn verurteilt Krieg in der Ukraine und wirbt für Bewahrung der Schöpfung und Schutz des Lebens. „Auch, wenn es heute fast aussichtslos erscheint: Das Volk der Ukraine hat den Anspruch auf einen gerechten Frieden!“ Das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am 3. Juli in Münster betont. Der Bischof feierte im St.-Paulus-Dom die Heilige Messe aus Anlass der Großen Prozession. Diese fand in diesem Jahr unter besonderer Mitwirkung der ukrainischen Gemeinde statt.  

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Große Prozession 2021

„Wir sind heute bewusst in die Synagoge gekommen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen gegen jede Form von Antisemitismus.“ Das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am Sonntag, 4. Juli, in Münster aus Anlass der Großen Prozession betont. Wegen der Corona-Pandemie feierte er, statt mit der althergebrachten Prozession durch Münsters Innenstadt zu ziehen, einen feierlichen Gottesdienst im Dom. Unmittelbar zuvor fand eine Statio in der Synagoge statt.  Hier weiter lesen...

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Große Prozession 2020

Leider musste aufgrund der Corona-Pandemie auf die althergebrachte Prozession durch die Straßen unserer Stadt Münster verzichtet werden, aber Bischof Genn und der Oberbürgermeister Lewe zogen gemeinsam von der St.-Lamberti-Kirche aus mit dem traditionellen „Pestkreuz“ zum St.-Paulus-Dom. Unter dem Wallfahrtsmotto „Ich bin da, wo du bist!“ (nach Ex 3,14) feierten viele Gläubige dort einen Gottesdienst.  

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Große Prozession 2019

Das Leitwort des Deutschen Evangelischen Kirchentages, der in Dortmund gefeiert wurde, greift in diesem Jahr die Große Prozession in Münster auf. Auch sie steht unter dem Titel „Was für ein Vertrauen“ und findet am Sonntag, 7. Juli, statt.

Die Teilnehmer beginnen die Prozession in der St.-Lamberti-Kirche. Der Stationsgottesdienst dort beginnt um 10 Uhr. Danach zieht die Prozession über die Salzstraße, Klosterstraße, Verspoel, Ludgeristraße und Prinzipalmarkt zum Domplatz. Im St.-Paulus-Dom wird Bischof Dr. Felix Genn um 11 Uhr eine Heilige Messe feiern.

Große Prozession 2018

„Wir dürfen Menschen nicht dem Tod überlassen. Wer Menschen untergehen lässt, versündigt sich am Leben, an Gott." Mit diesen Worten hat sich Bischof Dr. Felix Genn am 1. Juli 2018 zur Flüchtlingspolitik geäußert. Unter dem Leitwort „Pax optima rerum – der Friede ist das Beste aller Dinge" zogen die Gläubigen zuvor durch die Innenstadt.

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Große Prozession 2017

Unter dem Motto „Suche Frieden“ stand die Große Prozession am 2. Juli 2017 in Münster. Bei dieser zogen die Gläubigen am Vormittag vor der Messe von der Marktkirche St. Lamberti durch die Stadt und über den Prinzipalmarkt zum Dom. In seiner Predigt sagte Bischof Felix unter anderem: „Der Geist des Evangeliums ist fähig, dem Frieden einen Weg zu bahnen.“

Große Prozession 2016

Sich mit den Angehörigen versöhnen – das Bußsakrament neu entdecken – die Lebensräume dieser Erde so gestalten, dass alle Menschen eine Chance haben, ihre Menschenwürde zu entfalten und zu leben: Auf diese drei Aspekte ging der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am 3. Juli 2016 in Münster ein ....

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Große Prozession 2015

Der Schutz des Lebens am Anfang und am Ende – die Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern – der Ehebegriff: Drei Themen, die derzeit in der Öffentlichkeit stark diskutiert werden; drei Themen, über die auch der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn am 5. Juli in Münster gesprochen hat. Bischof Genn feierte zum Abschluss der Großen Prozession im St.-Paulus-Dom die Heilige Messe.

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Große Prozession 1965

Foto: Stadt Münster

Im Jahre 1965 fiel die Prozession wegen Regens aus. Die Fotoausstellung „Vor 50 Jahren – Münster 1965“ im Stadtmuseum erinnert an diesen außergewöhnlichen Umstand und präsentiert weitere besondere Ereignisse aus Politik, Kultur und dem Alltag in Münster vor 50 Jahren. Foto: Stadt Münster – Sammlung Stadtmuseum.

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